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Brigitte Ruhleder

30 Minuten

Business-Etikette

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

© 1998 GABAL Verlag GmbH, Offenbach,

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-446-9

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Über Takt und Stil

Moderne Umgangsformen

Ist Takt erlernbar?

2. Sicheres und gutes Auftreten

Die richtige Körperhaltung

In allen Situationen angemessen gekleidet

Von Kopf bis Fuß die richtige Kleidung

3. So machen Sie gekonnt Konversation

Titel und Anrede

Die Begrüßung

Worüber reden Sie?

4. Stilsicher im Berufsalltag

Der korrekte Umgang mit Kollegen

Die Frau im Beruf

Umgang mit Telefon, Fax, Handy & Co.

Visitenkarten

5. Beruflich unterwegs

Reisen ins Ausland

Ausländer bei uns

Höfliches Verhalten als Verkehrsteilnehmer

6. Einladungen und Restaurantbesuche

Stilsicher im Restaurant

Vom Umgang mit Alkohol und Zigaretten

Das angemessene Trinkgeld

Das passende Gastgeschenk

Fast Reader

Vorwort

Wo Menschen miteinander leben, entstehen Konflikte. Gerade auch im Berufsleben, das vielen täglich Höchstleistungen abfordert, arbeitet man eng mit anderen Menschen zusammen. Je gereizter und gestresster der Einzelne ist, desto leichter gerät er auch mit Kollegen oder Vorgesetzten in Konflikt. Auch mit den besten Vorsätzen läßt sich dies nie ganz vermeiden, doch höfliche Umgangsformen und ein gepflegter Stil bezüglich Wortwahl und Tonlage nehmen vielen Auseinandersetzungen ihre Schärfe. Mit guten Manieren geht vieles leichter, und ein Lächeln bewirkt meist mehr als die Demonstration von Stärke und Überlegenheit. Nicht der Standpunkt macht es, sondern die Art, wie man ihn vertritt. Natürlich sollten Sie eine eigene Meinung haben und auch vertreten, doch es kommt auf das Wie an. Mit Freundlichkeit und Höflichkeit kommt man weiter. Schon der große Philosoph Schopenhauer meinte: „Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag wohl nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.“

Konkrete Empfehlungen für das Berufsleben

Dieser Ratgeber vermittelt Ihnen die aktuellen Empfehlungen für korrektes Benehmen und berücksichtigt dabei besonders die Situation der Berufstätigen: Wie geht man korrekt mit dem Handy um? Wie verhält man sich auf Geschäftsreisen? Ist man als Frau im Beruf dennoch Dame mit gewissen Vorrechten vor männlichen Kollegen oder gilt hier – unabhängig vom Geschlecht – die hierarchische Reihenfolge? Wie reagiert man auf Klatsch im Büro? In sechs Kapiteln erfahren Sie alles über korrekte Umgangsformen im Beruf – von der richtigen Kleidung über die korrekte Begrüßung bis zum adäquaten Verhalten auf Geschäftsreisen und beim Businesslunch.

Ein Gefühl für Stil entwickeln …

Über diese konkreten Benimmregeln hinaus leistet das Buch noch mehr: Es vermittelt ein Gefühl für Takt und Stil. Herzlichkeit, Freundlichkeit und Feingefühl im Umgang mit anderen sind die Eckwerte für gutes Benehmen. Leben wir diese wirklich, verzeiht man uns den Griff zum falschen Besteck eher. Gute Manieren haben immer und überall zwei Voraussetzungen: wir müssen den eigenen Egoismus überwinden und uns in Rücksichtnahme und in der Achtung unserer Mitmenschen üben. Schon Friedrich Schiller hatte gefordert: „Das erste Gesetz des guten Tones: Schone fremde Freiheit. Das zweite: Zeige selbst Freiheit.“

… der zur Persönlichkeit passt

Das, was wir als gutes Benehmen annehmen, sollte auch wirklich zu unserem Wesen gehören, sonst wirkt es aufgesetzt und peinlich. Übertrieben devote Manieren sind nicht mehr zeitgemäß. Natürlichkeit und situationsgerechtes Verhalten verschaffen uns Sympathien. Betrachten Sie Benimmregeln daher als Eckwerte, die den Umgang von Menschen miteinander regeln. Haben Sie in einer konkreten Situation das Gefühl, aus einem bestimmten Grund abweichend handeln zu wollen, können Sie ruhig Ihrer Intuition folgen. Wer die Benimmregeln kennt, kann sie hin und wieder auch ein wenig lockerer handhaben! Wer dagegen nicht weiß, wie man sich korrekt verhält, muss sich an einzelnen Vorschriften festhalten.

Warum wir Regeln brauchen

Ihre Daseinsberechtigung haben höfliche Manieren immer. Wer sich über sie hinwegsetzt, bezahlt nicht selten mit Einsamkeit und Isolation. In fast allen Kulturen werden Verstöße gegen die Regeln des Umgangs stärker bestraft als solche gegen Gesetze. Wer sich bewusst über sämtliche Gebote hinwegsetzt, wird fast immer ausgegrenzt. Wer jedoch auf andere zugehen kann, wer Herzlichkeit und eine positive Grundeinstellung besitzt, echtes Interesse am anderen zeigt und sich in Toleranz übt, dem steht die Welt offen.

Gehen wir doch nicht immer davon aus, dass unsere Ansicht die einzig richtige ist. Jeder hat seine eigene Wahrheit, wir alle urteilen nach verschiedenen Erfahrungswerten und sind durch Kindheit, Jugend und sozialen Hintergrund unterschiedlich geprägt. Bleiben wir offen für neue Eindrücke und Ansichten, und bemühen wir uns, die Gründe zu hinterfragen, die den anderen zu seinem Handeln veranlassen. Das hält jung, sorgt für geistige Frische und Lebensfreude.

Regeln für ein Miteinander

Wir kommen um die Erkenntnis nicht herum, dass es auf unserer Erde ständig enger wird. Die Nischen für Einzelgänger und Originale werden rarer, und die Konflikte häufen sich. Wir sind mehr und mehr aufeinander angewiesen, denn im Zeitalter der Technik regieren in fast allen Bereichen unseres Lebens die Spezialisten. Wir haben nicht die Wahl, auf die Hilfe und Unterstützung anderer einfach zu verzichten und so zu leben, wie es uns gefällt. Damit das Miteinander einigermaßen funktionieren kann, brauchen wir Verhaltensregeln, die uns auch die Wünsche und Erwartungen der anderen berücksichtigen lassen.

Nicht auf Kosten anderer leben

Jeden Tag haben wir Probleme zu bewältigen, beruflich wie auch privat. Wir sollten sie nicht noch unnötig durch schlechte Umgangsformen verschärfen. Frei möchten wir sein und leben, wie es uns gefällt. Doch die Freiheit, die auch anderen zusteht, dürfen wir darüber nicht vergessen! Deshalb sollten wir uns stets so verhalten, dass andere sich durch uns nicht brüskiert, gestört oder belästigt fühlen. Ein höflicher Mensch fällt nirgendwo unangenehm auf!

Kontaktadresse:

Management Institut Ruhleder

Bismarckstraße 64

38667 Bad Harzburg

Tel.:05322/9672-0   Fax:05322/2047

1. Über Takt und Stil

Was verstehen wir unter „Stil“? Was gilt als guter, was als schlechter Stil? Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die in unserer Kindheit erworbenen Umgangsformen ein Leben lang Gültigkeit haben. Die Sitten ändern sich – heute, in unserer schnellebigen Zeit, sehr viel rascher noch als früher. Die Frage ist also, was ist zeitgemäß? Welche Regeln und Vorschriften können wir getrost vergessen, und welche sind neu hinzugekommen?

1.1 Moderne Umgangsformen

Gute Umgangsformen zu haben bedeutet gewiss nicht, sinnentleerte Regeln und strenge Vorschriften aneinanderzureihen. Wir haben heute, im Gegensatz zu den Zeiten des alten Freiherrn von Knigge (1751–1796), die Qual der Wahl und die Freiheit der Entscheidung. Zu seiner Zeit waren die einzelnen Schichten der Gesellschaft streng voneinander getrennt. Jede Schicht hatte ihre eigenen Regeln, ja sogar Bekleidungsvorschriften. Doch vieles von dem, was unser Ahnherr des guten Tons in seinem Werk „Über den Umgang mit Menschen“ (1788) geschrieben hat, gilt bis heute. So war er beispielsweise der Ansicht: „Das Geheimnis des guten Benehmens besteht darin, sich geltend zu machen, ohne andere unerlaubt zurückzudrängen.“ Wie schön wäre es, wenn alle dies immer beherzigen würden!

Wertschätzung entgegenbringen

Höfliches Benehmen signalisiert meinem Mitmenschen: Ich achte und respektiere dich. Außerdem zeige ich dir, wie ich selbst gern behandelt werden möchte. Hätten wir keine Umgangsformen, so würde stets das Recht des Stärkeren gelten. Freiheit ohne Grenzen geht immer auf Kosten der Freiheit der anderen. Wirklich höfliche, souveräne, gebildete Menschen behandeln alle gleichermaßen freundlich. Alle, ohne Ausnahme – niemand ist Mensch zweiter Klasse!

Sich gegenseitig achten