Darkzone

Seymour C. Tempest

Larissa stand auf verboten scharfen und prickelnden Analsex. Sie war geradezu süchtig nach diesen ganz speziellen Gefühlen, die nur ein erigierter Penis in ihr hervorrufen konnte, der ihren Po mit kräftigen Stößen penetrierte. Am besten im Sekundentakt und ausdauernd und so fest, dass es keinen Zweifel daran geben konnte, ob es ihrem Sexpartner ebenso viel Spaß und Lust bereitete wie ihr selbst. Wenn Larissa dabei das Gefühl hatte, dass sich die Erektion zwischen ihren Hinterbacken noch vergrößerte, noch härter und massiver wurde, dann war der sichere Orgasmus vorprogrammiert. (Und Larissa erlebte anale Orgasmen, von deren Existenz sie noch vor drei Jahren nie etwas geahnt hätte!)

Andererseits gab es für sie keinen größeren Abturner, als einen Typen in ihre intimste Körperöffnung eindringen zu lassen, der sich dann sozusagen als „Rohrkrepierer“ entpuppte. wenn ihr Sexpartner sich zu vorsichtig in ihr bewegte, weil er sich womöglich vor dieser besonderen Spielart der erotischen Lüste irgendwie ekelte, oder noch schlimmer: wenn sein bestes Stück in sie eindrang, dann aber plötzlich an Straffheit und Härte verlor, sodass sie ihn kaum noch in sich spürte … das war für Larissa nicht nur eine sexuelle Frustration, sondern fast genauso schlimm, als hätte sie eine Ohrfeige einstecken müssen. Ihr Selbstverständnis als sexy und tabulose Verführerin, die außerdem mit aufregenden Kurven, endlos langen Beinen, einer wilden dunklen Haarmähne, einem sensationellen Knackarsch und einem bildhübschen Gesicht gesegnet war, hing maßgeblich davon ab, ob es ihr wirklich gelang, ihren Partner so richtig in Fahrt zu bringen. Wenn – was selten, aber dennoch manchmal vorkam – ihre sexuellen Verführungskünste versagten, war Larissa jedes Mal tagelang geknickt und versackte in düsteren Überlegungen und Selbstzweifeln. Meist verging ihr die Lust auf erotische Abenteuer dann für eine Weile. Wenn überhaupt, schnappte sie sich ihren Vibrator und ergab sich ihren analen Sehnsüchten.

Aber so praktisch diese batteriebetriebene Erfindung auch sein mochte, sie war kein adäquater Ersatz für echten Sex. Um ganz ehrlich zu sein, Larissa fand, dass ihr Lieblingsspielzeug nicht mal annähernd mit einem realen Penis zu vergleichen war. Letzten Endes kam es in puncto Lust für sie eben nicht nur auf eine erigierte Männlichkeit an, die sie von innen massierte und ihre Nervenenden nach allen Regeln der Kunst stimulierte. Larissa brauchte mehr, brauchte das Gefühl nackter Haut auf ihrem ebenso nackten Körper. Die Hände, die sich durch ihre Haare wühlten, sie liebkosten oder ihr auch dann und wann klatschende Hiebe auf ihren Hintern versetzten. Das Keuchen und Stöhnen eines Mannes, der am Sex mindestens genauso große Lust hatte wie sie selbst. Den heißen Atem im Nacken, kurz bevor er ihr die Zähne dort hineingrub. Und nicht zuletzt auch die schaukelnden Juwelen eines lebensechten Liebhabers, die immer und immer wieder rhythmisch gegen sie prallten.

Insbesondere stand Larissa darauf, wenn sie sich vor den Mann kniete, ihm ihren aufregenden Arsch entgegenreckte und die Schenkel dabei weit auseinanderspreizte. In dieser Position anal genommen zu werden, garantierte ihr zusätzliche Erregungsschauer durch die prallen Hoden, die durch die Bewegung mit voller Wucht gegen sie geschleudert wurden und dabei ihre Labien reizten.

Sie war sich darüber im Klaren, dass der Löwenanteil der sexuellen Erregung im Kopf ablief. Trotzdem schadete es nicht, wenn auch physische Reize, wie Berührungen, Laute und Gerüche, mit im Spiel waren. (Gerade ein geschmackvoll ausgewähltes Männerparfum bedeutete für Larissa einen gewissen Schlüsselreiz, der sie vielleicht nicht direkt „willig“ machte, der aber durchaus anregend und förderlich wirken konnte. – Die besondere Note und die Mischung waren es, wie immer, die unterm Strich entscheidend waren. Trug jemand das falsche Parfum oder After Shave … suchte Larissa so schnell wie möglich das Weite.)