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Fußnoten

1

James-Edward Austen-Leigh, A Memoir of Jane Austen and Other Fam-ily Recollections, mit einer Einleitung und Anmerkungen hrsg. von Kath-lyn Sutherland, Oxford: Oxford University Press, 2002, S. 43.

2

Jane Austen’s Letters to her Sister Cassandra and Other, hrsg. von R.W. Chapman, 2 Bde., Oxford: Clarendon Press, 1932, Bd. 1, S. 39.

3

Ebd., S. 197.

4

James-Edward Austen-Leigh (s. Anm. 1), S. 19.

5

Juliet McMaster, »Young Jane Austen: Author«, in: A Companion to Jane Austen, hrsg. von Claudia L. Johnson und Clara Tuite, Chichester: Wiley-Blackwell, 2009, S. 81 (Blackwell Companions to Literature and Culture 56).

6

Patricia Meyer-Spacks, »Plots and Possibilities: Jane Austen’s Juvenilia«, in: Jane Austen’s Beginnings. The Juvenilia and »Lady Susan«, hrsg. von J. David Grey, Ann Arbor / London: University of Michigan Press, 1989, S. 133.

7

Jane Austen’s Letters to her Sister Cassandra and Other (s. Anm. 2), Bd. 1, S. 38.

8

A. Walton Litz, »Jane Austen: The Juvenilia«, in: Jane Austen’s Beginnings (s. Anm. 6), S. 4.

9

Der vollständige Text des Loiterer ist über das Internet verfügbar: http://www.theloiterer.org

10

Ebd.

11

Vgl. Park Honan, Jane Austen. A Life, New York: St. Martin’s Press, 1987, S. 57.

12

The Loiterer (s. Anm. 9), Nr. XXVI, 25. Juli 1789.

13

Edward Copeland, »Money Talks: Jane Austen and the Lady’s Maga-zine«, in: Jane Austen’s Beginnings (s. Anm. 6), S. 153.

14

Zit. nach: Susannah Fullerton, Jane Austen and Crime, Sydney: Jane Austen Society of Australia, 2004, S. 31.

15

Jane Austen’s Letters to her Sister Cassandra and Other (s. Anm. 2), Bd. 1, S. 180.

16

Frances Burney, Evelina or the History of a Young Lady’s Entrance into the World, mit einer Einleitung hrsg. von Edward A. Bloom, London [u.a.]: Oxford University Press, 1970, S. 172.

17

Charlotte Smith, Emmeline or the Orphan of the Castle, mit einer Einleitung hrsg. von Anne Henry Ehrenpreis, London: Oxford University Press, 1971. Die Zitate in der Reihenfolge: S. 23f., 464, 450, 474, 229, 22, 386, 43, 400, 427.

18

Jane Austen’s Letters to her Sister Cassandra and Other (s. Anm. 2), Bd. 2, S. 397.

19

Vgl. Anm. 8.

20

Jane Austen’s Letters to her Sister Cassandra and Other (s. Anm. 2), Bd. 1, S. 218. – Die Übersetzer haben ihr durchweg den Namen Percival gelassen.

21

Ebd., Bd. 1, S. 256, Brief an Cassandra, 24. Januar 1809.

22

More selbst schreibt im »Vorwort« ihres Romans: »Durch meine Veröffentlichung [des Buches] fürchte ich die Kritik zweier Gruppen herauszufordern. Die Romanleser werden es als langweilig ablehnen; die religiös Gesinnten werden es vielleicht als frivol zur Seite werfen.« Die Handlung des Romans kreist um den dreiundzwanzigjährigen Coelebs, der nach Verlust seiner Eltern durch England reist, um die richtige Frau zu suchen. An allen Familien mit heiratsfähigen Töchtern hat er auf eine Weise etwas auszusetzen, die heutige Leser nur als selbstgerecht, besserwisserisch und arrogant empfinden können, bis er in Lucilla Stanley die ideale Ehepartnerin findet – eine Gestalt, die es aber wohl nur in der Einbildung der Autorin gibt, denn sie ist ein Wunder an Frau, ein bigotter Wunschtraum, der Jane Austen zur ironischen Porträtierung von Mrs. Percival »ein gefundenes Fressen« sein musste: Lucilla, meint Coelebs,
»ist keine erklärte Schönheit, sie ist kein erklärtes Genie, sie ist keine erklärte Philosophin, sie sprüht nicht vor Geist, […], sie ist keine Künstlerin! […] sie ist […] von Natur eine sanfte, mitfühlende, lebhafte, bescheidene Frau. – Sie ist durch Erziehung elegant, gebildet, aufgeklärt. – Sie ist durch Religion fromm, demütig, offen, wohltätig.«
(Hannah More, Coelebs in Search of a Wife Comprehending Observations on Domestic Habits and Manners, Religion and Morals, hrsg. von Patricia Demers, Toronto: Broadview Editions, 2007, S. 38 und 144)

Endnoten

1

Martha Lloyd (17651843) war Janes zehn Jahre ältere Jugendfreundin, die nach dem Tod ihrer Mutter 1805 mit den drei Austen-Damen zusammenlebte und im Alter von 62 Jahren Francis Austen heiratete.

2

Nach den Konventionen der Zeit wurde die älteste Tochter einer Familie mit »Miss und Nachnamen« bezeichnet, während bei den jüngeren Töchtern der Vorname hinzugefügt wurde. Daher ist in der Familie Austen Cassandra »Miss Austen«, ihre Schwester aber »Miss Jane Austen«. Auch unverheiratete junge Damen des Bürgertums und der Aristokratie wurden mit »Madam« angesprochen.

3

Sir Charles Grandison ist der moralisch integre Edelmann in Samuel Richardsons (16891761) letztem Briefroman The History of Sir Charles Grandison (1754). Jane Austen bewunderte Richardson und dramatisierte diesen Roman als junges Mädchen. Wie R. W. Chapman anmerkt, heißt es im dritten Brief des vierten Bandes von Sir Charles Grandison: Sir Charles »erlaubte seinen Dienern nie, ihn zu verleugnen, wenn er zu Hause war.«

4

Ein Zitat aus »Mr. [James] Merricks« (172069) Gedicht »The Camelion. A Fable after Monsieur de la Motte« in Bd. 5 von Robert Dodsleys (170464) Sammlung A Collection of Poems in Six Volumes by Several Hands, die Jane besaß. Zwei Reisende streiten sich über die Farbe des Chamäleons: »So high at last the contest rose, / From words they almost came to blows.« Ein dritter kommt hinzu und sieht wieder eine andere Farbe. Das Chamäleon selbst schlichtet am Schluss den Streit: »You all are right, and all are wrong: / When next you talk of what you view, / Think others see, as well as you: / No wonder, if you find that none / Prefers your eye-sight to his own.« (London: J. Dodsley, 1766, S. 224, 225)

5

Which is the Man? (Welcher Mann ist es?, 1782), eine Komödie von Hannah Cowley (17431809). Lady Bell Bloomer ist eine »reiche und charmante Witwe« (zit. nach der 5. Aufl. London 1785, S. 5), die entgegen den Erwartungen der Gesellschaft nicht den attraktiven, eitlen und unmoralischen Salonlöwen Lord Sparkle heiratet, sondern den schüchternen Offizier Mr. Beauchamp, weil sie »inneren Wert vorzieht«. So werden am patriotischen Schluss des Stückes »Liebe und mein Vaterland« (ebd., S. 53) vereint.

6

Newgate ist das schon aus dem Mittelalter stammende Londoner Gefängnis, wo ab 1783 auch die öffentlichen Hinrichtungen durch Erhängen stattfanden. Es spielt als Schauplatz in der englischen Literatur öfter eine Rolle, unter anderem in mehreren Romanen von Charles Dickens. – Für interessierte Leser: Kelly Grovier, The Goal. The Story of Newgate, London’s most Notorious Prison, London: John Murray, 2008.

7

Gretna Green liegt unmittelbar nördlich der englischen-schottischen Grenze. Da in Schottland zur Eheschließung damals das Einverständnis der Beteiligten genügte, ließen sich junge Paare, die gegen den Willen ihrer Eltern heirateten, hier trauen.

8

Kardinal Thomas Wolsey (14751530), ein Fleischerssohn, war als »Lord Chancellor« der mächtigste politische Beamte König Henrys VIII. (150947; bei Königen sind in den folgenden Anmerkungen nicht die Lebens-, sondern die Herrschaftsjahre angegeben), bis er dabei scheiterte, den Papst zur Annullierung von Henrys Ehe mit Katharina von Aragon (14851536) zu bewegen. Er fiel in Ungnade und starb, des Hochverrats angeklagt, auf dem Weg nach London zu seiner Gerichtsverhandlung.

9

Der Geistliche und Hobbymaler William Gilpin (17241804) löste mit seiner Theorie des »Pittoresken« (vgl. dazu Anm. 9 in Jane Austen, Stolz und Vorurteil, Stuttgart: Reclam, 2008, S. 444446) eine ästhetische Mode aus und etablierte den Seendistrikt im Nordwesten Englands und die Natur Schottlands als touristische Reiseziele. Das hier genannte Buch erschien 1789, war also ganz neu.

10

Covent Garden ist noch heute der Theaterdistrikt Londons. William Thomas Lewis (1776?–1812) und John Quick (17481831) waren tatsächliche Londoner Schauspieler der Zeit.

11

Janes Bruder Henry (17711850) ging gutgelaunt auf ihre Widmung ein. Der zweite Eintrag ist, offenbar in seiner Handschrift, unter ihre Dedikation gesetzt.

12

Vauxhall Gardens waren von 1661 bis 1859 ein beliebtes Unterhaltungszentrum im Süden Londons, wo man sich unter anderem traf und flanierte, Musik hörte, Prostituierte fand und speiste. Die Schinkenscheiben im Restaurant waren angeblich so dünn geschnitten, dass man durch sie die Zeitung lesen konnte.

13

»Malbrouck s’en va-t-en guerre« war ein populäres französisches Kinderlied. Jane charakterisiert also Charlottes naiven musikalischen Geschmack.

14

Austens Geschichte Englands orientiert sich karikierend an Oliver Goldsmiths (172874) The History of England in a Series of Letters from a Nobleman to his Son (4 Bde., 1764), die die Familie Austen besaß und der Vater vermutlich als Unterrichtsmaterial verwendete. Für Janes Geschichte sind der zweite und dritte Band relevant, denn ihre Geschichte reicht von 1399 bis 1649, umfasst also die Königshäuser Lancaster, York, Tudor und Stuart. Sie endet mit der Hinrichtung Charles’ I. Austen verzerrt Goldsmiths Werk ins Komische, indem sie die eigentlich wichtigen historischen Ereignisse nur kursorisch berührt und stattdessen weniger bedeutende, manchmal triviale Details herausstreicht und zudem der englischen Geschichte ihre persönliche, von Sympathien und Antipathien bestimmte Deutung gibt. Janes konservative Einstellung, ihre Sympathie für die Könige der Häuser York und Stuart, durchzieht den Text. Ihre Lieblingsgestalt ist die unglückliche Mary Stuart, ihr Hassobjekt Elizabeth I. In einigen der folgenden Anmerkungen wird auf Janes Bezug auf Goldsmith hingewiesen.

Janes Geschichte Englands nimmt in ihren Werken eine Sonderstellung ein, weil ihre Schwester Cassandra zu den einzelnen Königen, dem Geist des Werks entsprechend, dreizehn charmante, karikierende Aquarell-Porträts, die meisten in zeitgenössischem Kostüm, gemalt hat, die Teil des Textes sind. Während ihre jüngere Schwester schriftstellerte, aquarellierte Cassandra, und die Nachwelt verdankt ihrem eher bescheidenen Talent zwei Bilder, die die einzigen authentischen Darstellungen Janes sind. Die Geschichte Englands stellt, soweit bekannt, die einzige Zusammenarbeit zwischen der Malerin Cassandra und der Autorin Jane dar. Besonders sprechend ist – ganz im Sinn von Janes geliebtester beziehungsweise verhasstester historischer Gestalt – der Gegensatz zwischen der angeblich schönen Mary Stuart und der hexenhaften alten Elizabeth. Der Lächerlichkeit preisgegeben wird besonders auch der fast bucklig wirkende Edward IV., dessen Schönheit Jane betont.

15

Shakespeare, 2 Henry IV, IV,4, wo Henry tatsächlich die Krone nimmt und abgeht, aber wiederkommt und sich mit seinem Vater versöhnt.

16

Goldsmith berichtet: Als einem der »ausschweifenden Gefährten« des Kronprinzen Henry der Prozess gemacht wurde, »ohrfeigte [der Prinz] den obersten Richter [Sir William Gascoigne] vor aller Augen im Gerichtssaal. Der ehrwürdige Richter, […], reagierte mit der seinem Amt gebührenden Würde und ließ den Prinzen sogleich ins Gefängnis abführen.« Als der Prinz dann als Henry V. (141322) König wurde, lag ihm an einer Versöhnung und deshalb »wurde Gascoigne Lob zuteil«. (Zit. nach der Ausgabe Dublin 1784, Bd. 2, S. 121f., 127)

17

Sir John Oldcastle, durch seine Heirat Baron Cobham, ein Jugendfreund König Henrys V., wurde 1422 wegen Rebellion und Häresie auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

18

In der berühmten Schlacht von Agincourt in Nordfrankreich am 25. Oktober 1415 schlug Henry V. durch die Effektivität seiner Bogenschützen die zahlenmäßig überlegene französische Armee und stärkte dadurch seine territoriale Position in Frankreich erheblich. Nach seiner Heirat mit der Tochter des französischen Königs Charles VI. (13801422) erkannte dieser ihn als Nachfolger an. Aber Henrys Aussicht, auch französischer König zu werden, wurde durch seinen vorzeitigen Tod verhindert. Seine territorialen Gewinne gingen unter seinem Nachfolger weitgehend wieder verloren, obwohl Henry VI. (142261, 1470/71) als Neunjähriger 1431 in Paris sogar zum französischen König gekrönt wurde.

19

Vgl. die charmanten, mit viel französischem Dialog durchsetzten Szenen in Shakespeare, Henry V, III,4, wo Catherine Englisch lernen möchte, und V,2, wo sich Henry zum ersten Mal mit seiner Braut unterhält und sie »gut und schön wie ein Engel« (A. W. von Schlegels Übersetzung) nennt.
Margaret von Anjou, die Frau Henrys VI., kämpfte für die Thronrechte ihres Mannes aus dem Haus Lancaster, nachdem dieser 1453 einen geistigen Zusammenbruch erlitten hatte und der Regent, Herzog Richard von York, selbst die Krone anstrebte. So brach der »Rosenkrieg« aus, der zwischen den Familien von König Edwards III. (132777) Söhnen ausgefochten wurde. Es handelte sich dabei um die Nachkommen des dritten Sohns (Lancaster, rote Rose) und des vierten Sohns (York, weiße Rose). Margaret besiegte zunächst Richard, der 1460 in der Schlacht von Wake-field fiel, wurde aber 1461 von dessen Sohn Edward geschlagen und floh nach Frankreich. Ihre weiteren Versuche, die Krone für ihren Mann zurückzugewinnen, scheiterten schließlich 1471. Henry wurde gefangen und im Tower hingerichtet, die gefangene Margaret wurde 1475 gegen Lösegeld nach Frankreich entlassen und starb 1482. Nun herrschte das Haus York, bis Richard III. 1485 in der Schlacht von Bosworth von Henry VII., dem Enkel Margarets, geschlagen wurde und auf dem Schlachtfeld starb. Henry (14851509) heiratete Elizabeth von York (14661503), versöhnte dadurch die feindlichen Geschlechter und gründete durch seinen Vater die Tudor-Dynastie.

20

Das siebzehnjährige Bauernmädchen Jeanne d’Arc (*1412) inspirierte mit seiner religiösen Begeisterung für die Befreiung Frankreichs das französische Heer zwischen 1429 und 1431 zu entscheidenden Siegen über die Engländer, deren französischer Besitz dadurch weitestgehend verloren ging. Von den Burgundern gefangen und an die Engländer ausgeliefert, wurde sie wegen Ketzerei und Zauberei zum Feuertod verurteilt und nach einer widerrufenen Abschwörung am 30. Mai 1431 in Rouen verbrannt. 1920 heiliggesprochen, gilt sie als französische Nationalheilige.

21

Goldsmith preist Edwards »äußere Schönheit, seinen Mut und sein edles Auftreten in der Öffentlichkeit« (The History of England, Bd. 2, S. 164).

22

Edward heiratete gegen alle Konventionen die bürgerliche Elizabeth Woodville (um 143792). Jane Shore (um 1445 – um 1527) war seine Geliebte von 1476 bis zu seinem Tod 1483. Danach wurde sie von Rich-ard III. ins Gefängnis geworfen. The Tragedy of Jane Shore (1714) stammt von Nicolas Rowe (16731718).

23

Ihre Enkelin war Mary Stuart (154286), Königin von Schottland 1542 bis 1567, danach Gefangene in England.

24

Sofern man akzeptierte, dass Mary und Elizabeth Tudor, die Töchter Henrys VIII., Bastarde waren, war Jane Grey als Enkelin von Henrys Schwester Mary die legitime Thronerbin, aber sie konnte sich in der Öffentlichkeit nicht durchsetzen, gab den Thron nach neun Tagen zugunsten von Mary Tudor auf und wurde als etwa Siebzehnjährige mit ihrem Mann am 12. Februar 1554 hingerichtet.

25

Richard III. hatte 1483 seinen zwölfjährigen Neffen Edward V., den legitimen Thronerben Edwards IV., und dessen jüngeren Bruder Richard im Tower ermorden lassen. Nach ihrem Tod traten Perkin Warbeck und Lambert Simnel als angeblich überlebender Richard von York als Thronprätendenten auf. Nach anfänglichen Erfolgen in der Öffentlichkeit wurden sie gefangen gesetzt. Austens Sätze über ihr Schicksal wieder fast wörtlich bei Goldsmith: »Simnel wurde […] in der Küche des Königs zum Küchenjungen gemacht, von wo er zum Falkner aufstieg.« (The History of England, Bd. 2, S. 203) Bei Warbeck verwechselt Austen die Reihenfolge der Ereignisse: Er »suchte Zuflucht im Kloster von Beau-lieu«, floh von dort, versteckte sich dann »im Heiligtum von -Syrne«, verließ es aber, »wurde in Westminster und Cheapside [in London] in Stockeisen gesetzt« (ebd., S. 214f.) und dann in Tyburn gehängt.

26

Zu Wolsey vgl. Anm. 8. Seine Worte im Kloster und Henrys VIII. Ritt durch London mit Anne Boleyn, die er dann heiratete, sind bei Gold-smith (The History of England, Bd. 2, S. 255, 259) zu finden. Die Schreibweise Bullen übernimmt Austen ebenfalls von Goldsmith. Der öffentliche Auftritt war gewagt, denn die neue Königin war schwanger, bevor Henrys Ehe mit seiner ersten Frau annulliert war und er mit Anne getraut wurde.

27

Goldsmith druckt Annes Rechtfertigungsbrief und Bitte um Gnade an den König vollständig ab mit ihrer eigenen Datierung »von meinem beklagenswerten Gefängnis im Tower an diesem 6. Mai [1536]« (The History of England, Bd. 2, S. 271). Anne wurde – offenbar unschuldig – am 19. Mai 1536 wegen Hochverrats geköpft. Die Anklage war offenbar ein Vorwand, denn Henry wollte seine dritte Frau Jane Seymour heiraten, die ihm endlich den ersehnten Sohn gebar, aber zehn Tage später starb.

28

28 Catherine Howard, die fünfte Frau Henrys VIII., wurde als Zweiundzwanzigjährige am 13. Februar 1542 hingerichtet; sie hatte Ehebruch begangen, was als Hochverrat galt, sofern der König der betrogene Ehemann war. Der dritte Herzog von Norfolk (14731554) war eigentlich der Onkel sowohl von Anne Boleyn als auch von Catherine Howard. Ihr »Verwandter« war der vierte Herzog von Norfolk (153672), der, obwohl protestantisch, das Haupt des mehrheitlich katholischen englischen Nordens war. Er setzte sich für die gefangene Mary Stuart ein und war bereit, sie zu heiraten, aber Königin Elizabeth ließ ihn als Hochverräter hinrichten.

29

Catherine Parr (*1512) war die sechste und letzte Frau Henrys VIII., der am 28. Januar 1547 starb. Sie überlebte ihn nur um anderthalb Jahre, denn sie starb am 5. September 1548, vier Tage nach der Geburt ihres ersten Kindes. Sie hatte wenige Monate nach dem Tod des Königs zum vierten Mal geheiratet, und zwar Lord Thomas Seymour von Sudeley (150849), einen Onkel des neuen neunjährigen Königs. Er wurde allerdings schon 1549 hingerichtet. Die Spuren des kleinen Waisenkindes, eines Mädchens, verlieren sich im zweiten Lebensjahr.

30

Der Herzog von Somerset war Edward Seymour (*um 1506), der Bruder von Königin Jane Seymour, der dritten Frau Henrys VIII. Er war unter dessen minderjährigem Sohn und Nachfolger Edward VI. Regent, wurde aber entmachtet und 1552 hingerichtet.

31

Robert Devereux, Graf von Essex (*1565) war der letzte Favorit von Königin Elizabeth. Nach militärischen Misserfolgen als Gouverneur und General in Irland wurde er unter Hausarrest gesetzt. Er unternahm einen Aufstand gegen die Regierung und wurde am 25. Februar- 1601 als Hochverräter hingerichtet. – Zur Gestalt Delameres in Charlotte Smiths Emmeline vgl. Nachwort, Abschnitt 4; seine Leidenschaft und Eifersucht treibt ihn am Ende des Romans zu einem Duell mit Bellozane, in dem er tödlich verwundet wird. – Zu Gilpin vgl. Anm. 9.

32

Austens Bemerkungen finden sich fast wörtlich bei Goldsmith: Jane Grey galt als »das Wunder ihrer Zeit« und »dankte mit Zeichen echter Zufriedenheit ab«. Als sie zum Schafott geführt wurde, bat der Wärter des Towers sie um ein Andenken. »Sie gab ihm ihre Tafeln, auf die sie beim Anblick ihres toten Mannes gerade drei Sätze geschrieben hatte, einen auf Griechisch, einen auf Lateinisch und einen auf Englisch.« (Zit. nach der Ausgabe The History of England, London 1771, Bd. 3, S. 36, 40, 49f.)

33

Mary Tudor (155358) heiratete als Achtunddreißigjährige zum Missbehagen ihrer Untertanen 1554 den siebenundzwanzigjährigen spanischen Thronfolger Philipp, der 1556 König von Spanien wurde und sich selten in England aufhielt. Marys Versuch, England in die katholische Kirche zurückzuführen, scheiterte an ihrem frühen Tod. – Philipps Versuch einer Invasion Englands mit einer Flotte von 130 Schiffen, der »Armada«, während der Herrschaft von Marys protestantischer Nachfolgerin Elizabeth (15581603) scheiterte 1588.

34

William Cecil (152198), ab 1571 Baron Burghley, war Königin Eliza-beths mächtigster Staatsbeamter. – Sir Francis Walsingham (153290) war ab 1573 Elizabeths Staatssekretär. Er baute das erste umfangreiche staatliche Spionagesystem in Europa auf, um die Versuche der Katholiken abzuwehren, das protestantische England zu untergraben. Als Opfer seiner erfolgreichen Spionage wurde die gefangengesetzte Mary Stuart, das Aushängeschild des Katholizismus und als potentielle englische Thronerbin gefährlich, 1586 hingerichtet. – John Whitaker (17351806) ist der Autor von Mary Queen of Scots Vindicated (1787). – Mrs. Lefroy ist eine mütterliche Freundin Janes, die 1804 durch einen Sturz vom Pferd starb. – Mrs. Knight ist die Adoptivmutter von Janes Bruder Edward.

35

Mary Stuarts »Verbrechen« bestanden darin, dass sie angeblich ein Verhältnis mit ihrem italienischen Sekretär Rizzio hatte, der vor den Augen der schwangeren Königin von ihrem Mann Henry Stuart, Lord Darnley (154567) erstochen wurde. Danach wurde ihr Mann unter mysteriösen Umständen ermordet, und sie war angeblich an dem Mord beteiligt, ein Verdacht, der dadurch bestätigt zu werden schien, dass sie einen der Mörder, James Hepburn, Graf von Bothwell (153478) heiratete.

36

Sir Francis Drake (154096), Vizeadmiral, Sklavenhändler, Politiker; seine Weltumseglung, die zweite überhaupt, fand zwischen 1577 und 1580 statt. – Mit dem noch jungen Seefahrer spielt Jane auf ihren Bruder Francis (17741865) an, der 1787 seine Ausbildung an der Marineakademie in Portsmith begonnen hatte. Er hatte dann eine höchst erfolgreiche Karriere, wurde Admiral und geadelt.

37

Zu Essex vgl. Anm. 30; bei Goldsmith fand Austen das Detail, dass der Graf bei seinem Aufstand »nur mit einem Schwert bewaffnet war« (The History of England, Bd. 3, S. 147).

38

Hätte der Kronprinz überlebt, dann wäre er womöglich statt seines Bruders Charles I. (s. Anm. 42) hingerichtet worden.

39

Austen spielt auf das »Gunpowder Plot« an, bei dem am 6. November 1605 Katholiken das englische Oberhaus in die Luft sprengen und einen Staatsstreich unternehmen wollten. – Henry Percy, Graf von Northumberland (15641632) wurde wegen seiner katholischen Sympathien und der Teilnahme seines Verwandten Sir Thomas Percy am »Gunpowder Plot« ebenfalls der Verwicklung in das Attentat beschuldigt und siebzehn Jahre lang im Tower gefangengehalten. Er galt als einer der Intellektuellen seiner Zeit und erhielt wegen seiner zahlreichen geistigen und auch okkulten Interessen den Beinamen »Wizard Earl«. – William Parker, Baron Mounteagle (15751622) verriet trotz seiner Sympathien mit den Katholiken das »Gunpowder Plot« an die Autoritäten und erwarb sich so die Gunst James’ I.

40

Sir Walter Raleigh (*1554), englischer Politiker, der bei der Kolonialisierung Nordamerikas eine wichtige Rolle spielte. Er führte eine Expedi-tion nach Südamerika durch, wo er der spanischen Regierung ins Gehege kam, und veröffentlichte dann einen Bericht über seine Reise. Aus di-plomatischer Rücksicht Englands auf Spanien wurde er 1618 hingerichtet. – Sir Christopher Hatton (154091) war ab 1587 als »Lord Chancellor« Königin Elizabeths einer ihrer einflussreichsten Berater. – In Richard Sheridans (17511816) Komödie The Critic (1779) hören der Kritiker Mr. Dangle und seine Freunde Mr. Sneer und Sir Fretful Plagia-ry nach einer Diskussion über Theaterangelegenheiten einer Probe von Mr. Puffs Tragödie The Spanish Armada zu, wobei sich Sheridan über die routinierten, aber inkompetenten Dramatiker lustig macht. In der Tragödie unterhalten sich Sir Walter und Sir Christopher in metaphernreichen shakespeareschen Blankversen über die Lage der Nation unmittelbar vor dem Eintreffen der Armada (vgl. Anm. 32). Später tritt auch Lord Burghley auf, »denkt« aber auf der Bühne nur, ohne zu sprechen. Eine Anregung aus dem Stück für Austens Liebe und Freundschaft war möglicherweise auch die Szene, wo nach der Wiedererkennung eines verlorenen Sohns die Familienmitglieder »sich ohnmächtig abwechselnd gegenseitig in die Arme fallen« (Richard Brinsley Sheridan, The School of Scandal and Other Plays, Harmondsworth: Penguin, 1988, S. 176).

41

Austens unübersetzbares Worträtsel bezieht sich unmittelbar auf diese Textstelle und lautet: »My first is what my second was to King James the 1st, and you tread on my whole.« Die Lösung ist car-pet (»Teppich«). Robert Carr (15871645), ab 1613 Graf von Somerset, war der langjährige Favorit und Liebhaber (pet) König James’ I.; er fiel 1615 in Ungnade. Sein Nachfolger war George Villiers (15921628), ab 1623 Herzog von Buckingham. Er behielt seine Favoritenrolle bis zum Tod des Königs, wurde aber unter Charles I. ermordet. – Die Übersetzer haben ein deutsches, auf die allgemeine politische Lage in England bezogenes Worträtsel erfunden.

42

Die genannten Persönlichkeiten spielten in den englischen Bürgerkriegen 164246 und 1648/49 auf den gegnerischen Seiten eine Rolle. Es handelt sich bei diesen Ereignissen um eine Auseinandersetzung des auf seine demokratischen Rechte bestehenden Parlaments (»das Lange Parlament«, 164060) und dem auf seine absolute Königsherrschaft insistierenden Charles I. Sie führte zum Sieg des Parlaments und der Hinrichtung des Königs am 30. Januar 1649. Bis 1660 war Großbritannien dann eine Republik, die sich bis 1653 »Commonwealth« und dann unter der persönlichen Führung des »Lord Protectors« Oliver Cromwell (15991658) und seines Sohnes Richard (16261712) »Protektorat« nannte. Der Thronfolger Charles II. (166085) kehrte 1660 aus dem Pariser Exil zurück und stellte die Monarchie wieder her. – William Laud (*1573), Erzbischof von Canterbury ab 1633, wurde als Ratgeber des Königs wegen seiner übergroßen Macht in Kirche und Staat und wegen seines dem Katholizismus nahen Glaubens vom Parlament angeklagt und im Tower gefangen gesetzt. Nach seinem Prozess wurde er am 10. Januar 1645 geköpft. – Thomas Wentworth, Graf von Stratford (*1593), unterdrückte als stellvertretender Gouverneur in Irland von 1632 bis 1639 den dortigen Katholizismus. Als sich die Iren 1640 gegen die englische Herrschaft erhoben, führte er die englische Armee gegen sie. Auf Beschluss des Parlaments wurde er als Ratgeber des Königs am 12. Mai 1641 geköpft. – Sir Lucius Cary (*um 1610), seit dem Tod seines Vaters 1633 Vicomte von Faulkland, diente in den dreißiger Jahren in der holländischen Armee und kämpfte dann als Königstreuer in England, wo er 1643 in der Schlacht von Newbury fiel. – James Butler, Herzog von Ormond (161088) kämpfte 164147 gegen die Katholiken in Irland und war dort 1649/50 Kommandant der königlichen Armee gegen Cromwells Truppen. Er folgte Charles II. ins Exil, kehrte 1660 mit ihm zurück und diente danach viele Jahre lang auf hohen Regierungsposten.
Oliver Cromwell, die zentrale Gestalt der anti-königlichen Front, ihr militärischer und politischer Führer, war als Offizier an den wesentlichen Schlachten gegen die königstreuen »Kavaliere« beteiligt und reorganisierte das parlamentarische Heer. Nach der Hinrichtung des Königs schaffte er die Monarchie ab und schlug den Widerstand in Schottland und Irland nieder. Mit großer Machtfülle ausgestattet, regierte er bis zu seinem Tod. Die ihm vom Parlament angebotene Königskrone lehnte er ab. – Lord Ferdinando Fairfax (15841648) war ein nicht besonders erfolgreicher General auf parlamentarischer Seite. – John Hampden (15951643), einflussreicher parlamentarischer Führer, kämpfte als Offizier gegen den König und wurde in der Schlacht von Chargrove Field tödlich verwundet. – John Pym (15841643) war einer der führenden Politiker des »Langen Parlaments« und organisierte den Kampf gegen den König finanziell.

43

Vgl. zu Charlotte Smiths Roman Emmeline Nachwort, Abschnitt 4. Smith (17491806) war mit ihren drei Lyrikbänden, zehn Romanen und vier Kinderbüchern eine erfolgreiche Schriftstellerin. Die Natur um Grasmere mit idyllischem See im Seendistrikt im Nordwesten Englands wird in Etheline; or the Recluse of the Lake (5 Bde., 1789) mehrmals beschrieben. Im zwölften Kapitel von Bd. 1 etwa heißt es: Etheline machte »oft Spaziergänge am Ufer des Sees, der häufig durch Windböen von den Hügeln bewegt und von schweren Wolken verdunkelt wurde«. Dann wieder ging sie »zu einer kleinen Höhle in einem weichen Sandsteinfelsen, über deren Bogen Efeu, Clematis, wilder Hopf, Zaunrübe und dichter Nachtschatten durcheinanderwuchsen und Girlanden bildeten, die den Eingang halb verdeckten« (zit. nach der Erstausgabe, Bd. 1, S. 255f.).

44

Vgl. Austens Biographie von Elizabeth I. (S. 176179), in der ihre Abneigung gegen die Königin deutlich wird.

45

Vgl. Austens Biographie von Richard III. (S. 171f.).

46

Die Predigten des schottischen Geistlichen Dr. Hugh Blair (17181800) erschienen in fünf Bänden ab 1777; zu Coelebs vgl. Nachwort, Abschnitt 5 sowie dort die Fußnote 23.

Erster Band

Für Miss Lloyd

Meine liebe Martha1,
Als kleines Zeichen der Dankbarkeit, die ich Dir für Deine Großzügigkeit schulde, dass Du meinen Musselinumhang fertiggenäht hast, bitte ich Dich, dieses bescheidene Werk entgegenzunehmen von Deiner aufrichtigen Freundin

der Autorin

Frederic und Elfrida

Ein Roman

Erstes Kapitel

Elfridas Onkel war Frederics Vater; mit anderen Worten, sie waren Vetter und Cousine ersten Grades väterlicherseits.

Da beide am selben Tag geboren und beide zur selben Schule gegangen waren, war es kein Wunder, dass sie sich mit etwas mehr als bloßer Höflichkeit betrachteten. Sie waren sich herzlich zugetan, waren aber beide entschlossen, die Regeln des Anstands nicht dadurch zu überschreiten, dass sie sich oder anderen ihre Zuneigung gestanden.

Sie waren außergewöhnlich hübsch und sich so ähnlich, dass nicht alle sie auseinanderhalten konnten. Ja, sogar ihre engsten Freunde wussten nicht, wie sie sie voneinander unterscheiden sollten – außer durch ihre Gesichtsform, ihre Augenfarbe, ihre Nasenlänge und ihren unterschiedlichen Teint.

Elfrida hatte eine enge Freundin, der sie auf Besuch bei ihrer Tante den folgenden Brief schrieb.

An Miss Drummond

Liebe Charlotte,
Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir während Deines Aufenthalts bei Mrs. Williamson eine neue, modische Haube kaufen könntest, die zum Teint passt Deiner

E. Falknor

Charlotte, zu deren Charakter es gehörte, allen zu Diensten zu sein, brachte ihrer Freundin, als sie wieder nach Hause kam, die gewünschte Haube mit, und so endete dieses Abenteuer zur großen Zufriedenheit aller Beteiligten.

Bei ihrer Rückkehr nach Crankhumdunberry (in diesem lieblichen Dorf war ihr Vater Pfarrer) wurde Charlotte mit der größten Freude von Frederic und Elfrida empfangen, die ihr, nachdem sie sie abwechselnd an ihren Busen gedrückt hatten, vorschlugen, mit ihr einen Spaziergang in dem Pappelhain zu machen, der von der Pfarrei zu einer üppigen Wiese führte, die prächtig mit vielfarbigen Blumen übersät war und von einem perlenden Bach bewässert wurde, den ein unterirdischer Kanal mit dem Tal von Tempé verband.

In diesem Hain hatten sie gerade erst etwas mehr als neun Stunden verbracht, als sie plötzlich angenehm durch die Laute einer höchst reizvollen Stimme überrascht wurden, die folgende Strophe trällerte.

Lied

Ich wiegte froh mich in dem Glück,
  Dass Damon innig mir gewogen;
Nun meidet er stets meinen Blick,
  Ich fürchte, er hat mich betrogen.

Kaum war das Lied beendet, da erblickten sie bei einer Abzweigung im Hain zwei elegante junge Damen Arm in Arm, die bei ihrem Anblick sofort einen anderen Weg einschlugen und ihrer Sicht entschwanden.

Zweites Kapitel

Elfrida und ihre Gefährten hatten eindeutig erkannt, dass es sich weder um die beiden Miss Green noch um Mrs. Jackson und ihre Tochter handelte, und konnten deshalb nicht umhin, über ihr Auftauchen ihr Erstaunen zu äußern; und als ihnen schließlich einfiel, dass vor kurzem nicht weit vom Hain eine Familie ein Haus gemietet hatte, beeilten sie sich, nach Hause zurückzukehren, entschlossen, die Bekanntschaft zweier so liebenswürdiger und ehrenwerter Mädchen zu machen, von denen sie zu Recht vermuteten, dass sie zu dieser Familie gehörten.

Kurzentschlossen brachen sie noch am selben Abend auf, um Mrs. Fitzroy und ihren beiden Töchtern ihre Aufwartung zu machen. Als man sie in das elegante Ankleidezimmer bat, das mit Girlanden aus künstlichen Blumen verziert war, waren sie erstaunt über das anziehende Äußere und die schöne Figur Jezalindas, der älteren der beiden jungen Damen; aber schon nach kurzem Beisammensein waren sie von der vor Witz und Charme sprühenden Konversation der liebenswerten Rebecca so gefangen, dass sie alle wie auf Befehl aufsprangen und riefen:

»Du reizende und überaus charmante Schöne, trotz deines Schielens, deines schmutzigen Volants und schwellenden Buckels – hässlicher, als die Phantasie sich ausmalen oder die Feder beschreiben kann – sind wir so hingerissen von deinen fesselnden Geistesgaben, die den Schrecken, den jeder unvorbereitete Besucher bei deinem ersten Erscheinen empfinden muss, entschieden wettmachen.

Deine so noblen Gedanken über die unterschiedliche Qualität von indischem und englischem Musselin und der wohlüberlegte Vorzug, den du ersterem gibst, haben in uns eine Bewunderung erregt, der wir nur dadurch angemessenen Ausdruck geben können, dass wir gestehen, sie entspricht nahezu unserem eigenen Urteil.«

Dann machten sie vor der liebenswerten und verlegenen Rebecca einen tiefen Knicks, verließen das Zimmer und eilten nach Hause.

Seit diesem Ereignis nahm die Vertrautheit zwischen den Familien Fitzroy, Drummond und Falknor täglich zu, bis sie schließlich so weit gediehen war, dass sie nicht davor zurückschreckten, sich bei der geringsten Provokation gegenseitig aus dem Fenster zu werfen.

Während dieser Zeit glückseliger Harmonie entlief die ältere Miss Fitzroy mit dem Kutscher und die liebenswerte Rebecca wurde von Hauptmann Roger aus Buckingsham-shire um ihre Hand gebeten.

Mrs. Fitzroy missbilligte wegen des zarten Alters der jungen Leute diese Verbindung, da Rebecca erst 36 war und Hauptmann Roger die 63 kaum überschritten hatte. Mit Rücksicht auf diese Bedenken einigte man sich zu warten, bis sie um einiges älter waren.

Drittes Kapitel

Inzwischen warben Frederics Eltern bei Elfridas Eltern um die Hand ihrer Tochter – ein Antrag, der freudig angenommen wurde; die Hochzeitskleider wurden gekauft, und lediglich der Hochzeitstag musste noch festgelegt werden.

Da die reizende Charlotte dringend gebeten wurde, ihrer Tante noch einmal einen Besuch abzustatten, entschloss sie sich, die Einladung anzunehmen, und deshalb ging sie zu Mrs. Fitzroy, um von der liebenswerten Rebecca Abschied zu nehmen, die sie umgeben von Pflastern, Pudern, Pomaden und Parfumflakons vorfand, mit denen sie versuchte, den mangelnden Reiz ihrer Züge zu beheben.

»Ich bin gekommen, meine liebenswerte Rebecca, um von dir für vierzehn Tage Abschied zu nehmen, die ich bei meiner Tante verbringen soll. Glaub mir, diese Trennung ist schmerzlich für mich, aber sie ist so unumgänglich wie die Arbeit, mit der du gerade beschäftigt bist.«

»Also, um die Wahrheit zu gestehen, meine Liebe«, antwortete Rebecca, »ich habe es mir in letzter Zeit in den Kopf gesetzt (vielleicht ohne Grund), dass mein Teint nicht zu meinem Gesicht passt, und deshalb habe ich, wie du siehst, zu roter und weißer Schminke Zuflucht genommen, die zu benutzen ich mich sonst weigern würde, da ich alle Künstlichkeit hasse.«

Charlotte, die den Sinn der Rede ihrer Freundin vollkommen begriff, war zu gutmütig und entgegenkommend, um ihr vorzuenthalten, was sie so dringend wünschte – ein Kompliment; und so schieden sie als die besten Freundinnen der Welt.

Mit schwerem Herzen und tränenden Augen bestieg sie das bequeme Fahrzeug – eine Postkutsche! –, die sie von ihren Freunden und ihrem Heim entfernte; aber betrübt wie sie war, ahnte sie kaum, unter welch merkwürdigen und veränderten Umständen sie zurückkehren würde.

Bei ihrer Ankunft in London, wo Mrs. Williamson zu Hause war, erklärte der Postillon, dessen Dummheit verblüffend war – … erklärte einfach ohne alle Scham oder Gewissensbisse, er wisse nicht, in welchem Teil der Stadt er sie absetzen solle, da man ihn nicht darüber informiert habe.

Charlotte, zu deren Charakter, wie wir schon angedeutet haben, es gehörte, allen zu Diensten zu sein, erklärte ihm mit der größten Leutseligkeit und guten Laune, er solle sie nach Portland Place fahren, was er denn auch tat, so dass Charlotte sich bald in den Armen ihrer liebenden Tante fand.

Kaum saßen sie wie gewöhnlich höchst innig vereint auf einem Stuhl, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein älterer Herr mit blassem Gesicht und einem alten rosa Mantel der reizenden Charlotte, teils absichtlich und teils aus Schwäche, zu Füßen fiel, ihr seine Liebe gestand und sie auf höchst ergreifende Weise um Erbarmen bat.

Da sie nicht imstande war, sich dazu zu entschließen, jemanden unglücklich zu machen, erklärte sie sich bereit, seine Frau zu werden. Woraufhin der Herr das Zimmer verließ und wieder Ruhe einkehrte.

Diese Ruhe allerdings hielt nicht lange vor, denn nach dem zweiten Öffnen der Tür trat ein hübscher junger Herr in einem neuen blauen Mantel ein und beschwor die reizende Charlotte, ihm zu gestatten, um sie zu werben.

Etwas Gewisses in der Erscheinung des zweiten Fremden nahm Charlotte zu seinen Gunsten ein, und zwar mindestens so sehr wie die Erscheinung des ersten; sie wusste nicht, warum, aber so war es.

Da es ihr Freude machte und ihrem Bedürfnis entsprach, alle glücklich zu machen, versprach sie ihm, am nächsten Vormittag seine Frau zu werden; darauf verließ er sie, und die beiden Damen setzten sich zum Abendessen nieder, das aus einem jungen Hasen, zwei Rebhühnern, drei Fasanen und einem Dutzend Tauben bestand.

Viertes Kapitel

Erst am nächsten Vormittag erinnerte sich Charlotte, dass sie zwei Verlobungen eingegangen war; als ihr aber die Ungeheuerlichkeit ihrer begangenen Dummheit aufging, beschloss sie, sich einer noch größeren schuldig zu machen, und stürzte sich in einen tiefen Bach, der durch den Park ihrer Tante am Portland Place floss.

Sie trieb bis Crankhumdunberry, wo man sie aus dem Wasser zog und beerdigte. Das folgende von Frederic, Elfrida und Rebecca gedichtete Epitaph wurde auf ihr Grab gesetzt.

Epitaph

Sie konnte nicht auf Erden bleiben,
Denn beide Freier wollt sie freien.
Man hörte fürchterlich sie schreien.

Und weil sie dies Versprechen gab,
Das kühle Wasser ward ihr Grab.
Durch Portland Place sah man sie treiben.

Diese anheimelnden Zeilen, so pathetisch wie schön, wurden niemals von einem Vorbeigehenden gelesen, ohne einen Tränenstrom auszulösen; und wenn sie dich, lieber Leser, nicht auch zu Tränen rühren, dann bist du ihrer unwürdig.

Nachdem sie ihrer verstorbenen Freundin die letzte Ehre erwiesen hatten, kehrten Frederic und Elfrida zusammen mit Hauptmann Roger und Rebecca zu Mrs. Fitzroy zurück, warfen sich ihr wie auf Befehl gemeinsam zu Füßen und sprachen sie folgendermaßen an:

»Madam, als der liebenswerte Hauptmann Roger die reizende Rebecca um ihre Hand bat, haben Sie allein aufgrund des zarten Alters der Partner der Verbindung Ihre Zustimmung versagt. Dieser Einwand gilt jetzt nicht mehr, da inzwischen sieben Tage – zusammen mit der reizenden Charlotte – dahingegangen sind, seit der Hauptmann sich zuerst an Sie wandte.

Stimmen Sie also ihrer Vereinigung zu, Madam, und als Belohnung soll dieses Riechfläschchen in meiner rechten Hand Ihnen für immer gehören, ich werde es nie zurückfordern. Wenn Sie sich aber weigern, ihnen innerhalb von drei Tagen Ihren Segen zu geben, dann wird der Dolch, den ich mit meiner Linken umfasse, von Ihrem Herzblut getränkt werden.

Sprechen Sie also, Madam, und entscheiden Sie über Ihr eigenes Schicksal und das der beiden.«

Eine so sanfte und zartfühlende Überredung konnte die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlen. Die Antwort, die sie erhielten, lautete folgendermaßen:

»Meine lieben jungen Freunde, die Argumente, die Sie vorgebracht haben, sind zu berechtigt und zu überzeugend, als dass man ihnen widerstehen könnte; Rebecca, in drei Tagen wirst du mit dem Hauptmann getraut werden.«

Diese so überaus zufriedenstellende Mitteilung wurde von allen mit Freude vernommen. Da auf diese Weise überall wieder Friede eingekehrt war, bat Hauptmann Roger Rebecca, sie mit einem Lied zu erfreuen; und nachdem Rebecca ihnen vor Erfüllung dieses Wunsches versichert hatte, dass sie eine schreckliche Erkältung habe, sang sie folgendes

Lied

Zum Markt macht Mark sich auf die Socken.
  Dort kaufte er ein Band für Bess;
Das schlang er ihr um ihre Locken,
  Wodurch sie aussah riesig kess.

Fünftes Kapitel

Drei Tage später waren Hauptmann Roger und Rebecca vereinigt, und unmittelbar nach der Trauung machten sie sich in der Postkutsche zu Hauptmann Rogers Wohnsitz in Buck-inghamshire auf den Weg.

Obwohl Elfridas Eltern ernsthaft wünschten, sie vor ihrem Tod mit Frederic verheiratet zu sehen, hüteten sie sich, sie dazu zu drängen, weil sie wussten, dass ihr empfindsames Gemüt keinerlei Aufregung vertragen konnte, und zu Recht befürchteten, dass das Festsetzen ihres Hochzeitstages zu viel für sie sein würde.

Tage und Wochen flogen dahin, ohne dass irgendwelche Fortschritte in der Sache erzielt wurden; ihre Kleidung wurde unmodern, und schließlich kamen Hauptmann Roger und seine Frau Gemahlin, um ihrer Mutter einen Besuch abzustatten und ihr ihre hübsche achtzehnjährige Tochter vorzustellen.

Elfrida, die ihre früheren Bekannten zu alt und zu hässlich fand, um weiter mit ihnen umzugehen, begrüßte die Ankunft eines so hübschen Mädchens wie Eleanor mit großer Begeisterung und beschloss, enge Freundschaft mit ihr zu schließen.

Aber das Glück, das sie von ihrer Bekannschaft mit Eleanor erwartete, wollte sich nicht recht einstellen, denn nicht nur musste sie die Demütigung hinnehmen, von ihr kaum anders als eine alte Frau behandelt zu werden, sondern mit wahrem Schrecken musste sie auch eine wachsende Leidenschaft in Frederics Busen für die Tochter der liebenswerten Rebecca wahrnehmen.

Kaum war ihr der erste Verdacht einer solchen Neigung gekommen, da flog sie zu Frederic und überfiel ihn mit dem wahrhaft heroischen Entschluss, am nächsten Tag heiraten zu wollen.

In einer so prekären Lage hätte diese Rede für jemanden mit weniger Courage als Frederic den Tod bedeutet; aber er ließ sich keineswegs einen Schreck einjagen und antwortete kühn: »Verdammt noch mal, Elfrida, du heiratest morgen vielleicht, aber ich nicht.«

Diese Antwort war zu viel für ihre zarte Konstitution. Daher wurde sie ohnmächtig und hatte nacheinander eine solche Reihe von Ohnmachtsanfällen, dass sie kaum Zeit hatte, sich von dem einen zu erholen, bevor der nächste einsetzte.

Obwohl Frederic in jeder erdenklichen Gefahr für Leib und Leben heldenhaften Mut zeigte, war sein Herz in anderer Hinsicht so weich wie Butter; und als er erfuhr, in welcher Lebensgefahr Elfrida sich befand, eilte er zu ihr, und da er sie in einem besseren Zustand als erwartet fand, wurden sie auf immer miteinander vereint.    178790

Jack und Alice

Ein Roman

Erstes Kapitel

Es war einmal ein Mr. Johnson, der ungefähr 53 Jahre alt war; zwölf Monate später war er 54, was ihn so entzückte, dass er beschloss, seinen nächsten Geburtstag mit einer Maskerade für seine Kinder und Freunde zu feiern. Also schickte er am Tag, an dem er 55 wurde, Einladungen an alle seine Nachbarn. Seine Bekannten in diesem Teil der Welt waren allerdings nicht sehr zahlreich, denn sie bestanden lediglich aus Lady Williams, Mr. und Mrs. Jones, Charles Adams und den drei Miss Simpson2, die die Nachbarschaft von Pammydiddle ausmachten und die die Teilnehmer der Maskerade bildeten.

Bevor ich dazu übergehe, einen Bericht von dem Abend zu geben, ist es wohl angebracht, meinen Lesern die Personen und ihre Eigenschaften vorzustellen, die Mr. Johnson zu der Gesellschaft eingeladen hatte.

Mr. und Mrs. Jones waren beide ziemlich groß und sehr leidenschaftlich, aber in anderer Hinsicht gutmütige, wohlerzogene Leute. Charles Adams war ein liebenswürdiger, gebildeter und bezaubernder junger Mann von solch blendender Schönheit, dass nur Adler seinem Blick standhalten konnten.

Miss Simpson hatte ein ansprechendes Äußeres, angenehme Umgangsformen und ein ausgeglichenes Temperament; grenzenloser Ehrgeiz war ihr einziger Fehler. Ihre zweite Schwester Sukey war neidisch, gehässig und boshaft. Sie war klein, fett und unausstehlich. Cecilia (die jüngste) war eine vollkommene Schönheit, aber zu affektiert, um zu gefallen.

In Lady Williams vereinigten sich alle Vorzüge. Sie war eine Witwe mit einem hübschen Vermögen und den Rudimenten eines sehr hübschen Gesichts. Obwohl wohlwollend und ehrlich, war sie großzügig und aufrichtig; obwohl fromm und gütig, war sie religiös und liebenswert; obwohl elegant und entgegenkommend, war sie kultiviert und unterhaltsam.

Die Johnsons waren eine liebevolle Familie, und obwohl der Flasche und dem Glücksspiel verfallen, hatten sie viele gute Eigenschaften.

So sah die Gesellschaft aus, die sich im eleganten Salon von Johnson Court versammelte, und unter den weiblichen Masken war die angenehme Erscheinung einer Sultanin die auffälligste. Unter den Männern war eine Sonne die am meisten bewunderte Maske. Die Strahlen, die aus seinen Augen schossen, waren wie die des herrlichen Gestirns – wenngleich ihm unendlich überlegen. So stark waren sie, dass niemand sich traute, näher als eine halbe Meile an ihn heranzutreten; er hatte deshalb den größeren Teil des Saales für sich, denn dieser war nur eine dreiviertel Meile lang und eine halbe Meile breit. Da der Herr fand, dass die Intensität seiner Strahlen dem allgemeinen Gespräch wenig zuträglich war, weil sie die anderen Gäste zwangen, sich in einer Ecke des Saales zusammenzudrängen, senkte er die Lider, woraufhin die Gesellschaft entdeckte, dass es sich um Charles Adams in seinem schlichten grünen Mantel handelte – und zwar ohne Maske.

Als ihr Erstaunen sich einigermaßen gelegt hatte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf zwei Dominos gelenkt, die in beängstigender Leidenschaft nahten; beide waren sehr groß, hatten aber offenbar in anderer Hinsicht viele gute Eigenschaften. »Diese beiden«, sagte der geistreiche Charles, »diese beiden sind Mr. und Mrs. Jones« – und so war es auch.

Alle rätselten, wer wohl die Sultanin war. Erst als sie eine hübsche Flora, die sich in einstudierter Pose auf dem Sofa zurücklehnte, mit den Worten ansprach: »Oh, Cecilia, ich wollte, ich wäre wirklich, was ich zu sein vorgebe«, erriet das niemals versagende Genie von Charles Adams, dass es die elegante, aber ehrgeizige Caroline Simpson war; und bei der Person, an die sie sich gewandt hatte, vermutete er zu Recht, dass es sich um ihre liebenswerte, aber affektierte Schwester Cecilia handelte.

Die Gesellschaft bewegte sich nun auf einen Spieltisch zu, wo drei Dominos (jeder mit einer Flasche in der Hand) ins Spiel vertieft saßen; eine weibliche Gestalt in der Maske der Tugend hingegen entfloh eilenden Fußes dieser schockierenden Szene, während eine kleine fette, den Neid darstellende Frau sich abwechselnd auf den Kopf der drei Spieler setzte. Charles Adams war noch so hellsichtig wie eh und je; er entdeckte bald, dass die Gruppe am Spieltisch die drei Johnsons, der Neid Sukey Simpson und die Tugend Lady Williams waren.

Dann wurden die Masken abgenommen, und die Gesellschaft begab sich ein anderes Zimmer, um an einer eleganten und gut einstudierten Darbietung teilzunehmen, woraufhin die drei Johnsons dem Flascheninhalt ziemlich hemmungslos zusprachen, und auch die übrige Gesellschaft, die Tugend nicht ausgeschlossen, schließlich nach Hause getragen werden musste – und zwar sternhagelblau.

Zweites Kapitel

Drei Monate lang bot die Maskerade den Bewohnern von Pammydiddle reichlich Gesprächsstoff; aber über keinen ließ man sich so ausgiebig aus wie über Charles Adams. Die Einzigartigkeit seiner Erscheinung, die Strahlen, die aus seinen Augen schossen, sein sprühender Witz und das tout ensemble seiner Person hatten die Herzen so vieler junger Damen bezwungen, dass von den sechs bei der Maskerade anwesenden nur fünf zurückkehrten, ohne von ihm bezaubert zu sein. Alice Johnson war die unglückliche sechste, deren Herz der Ausstrahlung seines Charmes nicht hatte widerstehen können. Aber da es meinen Lesern merkwürdig vorkommen mag, dass so viel Verdienst und Vollkommenheit nur ihr Herz erobert hatte, ist es nötig, ihnen mitzuteilen, dass die Miss Simpson gegen diese Ausstrahlung durch Ehrgeiz, Neid und Selbstgefälligkeit gefeit waren.

Carolines Wünsche waren ganz auf einen Mann von Adel gerichtet, während ein beeindruckender Titel in Sukey nur Neid, nicht Liebe auslöste und Cecilia zu ausschließlich in sich selbst verliebt war, um irgendjemand anderem zugetan zu sein. Was Lady Williams und Mrs. Jones angeht, so war die erstere zu vernünftig, um sich in einen viel jüngeren Mann zu verlieben, und die letztere, obwohl sehr groß und sehr leidenschaftlich, hing zu sehr an ihrem Mann, um an dergleichen zu denken.