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Toulon


Toulon


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

CHF 1.00

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 24.09.2024
ISBN/EAN: 9783689122553
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 13

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Toulon – Ein Ort voller Widersprüche und ein Symbol des Widerstands. August 1939, als die Sonne über den Olivenhainen der Alpes Maritimes strahlt, ahnt niemand, wie dramatisch sich das Schicksal der französischen Küstenstadt wenden wird. Inmitten einer unruhigen Welt blickt der Erzähler auf die französische Flotte und die Menschen, die ihre Heimat verteidigen. Doch zwei Jahre später ist alles anders. Unter der ständigen Bedrohung der deutschen Besatzung stehen die Menschen in Toulon vor Entscheidungen, die ihr Leben für immer verändern werden. Toulon erzählt von Mut, Widerstand und der unbändigen Hoffnung auf Freiheit – ein bewegendes Zeugnis der Geschichte, das heute aktueller ist denn je.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Zwei Jahre später war ich wieder in Toulon. Nach achtzehn Monaten Konzentrationslager unter Pétain wurde ich mit noch einigen Antifaschisten zum Abtransport in das Berglager Carpiagne zwischen Marseille und Toulon überführt. Es gelang mir, meine alten Bekannten in der Nähe von Toulon aufzusuchen. Damals, im Frühjahr 1941, war bereits die Frage überaus brennend, ob Pétain die Flotte an Hitler ausliefern werde. Überall – auch in der nicht okkupierten Zone – wimmelte es bereits von sogenannten „Deutschen Kommissionen“. In Marseille war das große Terminushotel von der „Deutschen technischen Kommission“ beschlagnahmt. In Aix hatten deutsche Fliegerkommandos die beiden größten Hotels am Bahnhof okkupiert; deutsche Fliegeroffiziere und Soldaten promenierten in voller Uniform auf den Boulevards dieser „nicht okkupierten“ Stadt. Ähnlich war es bereits damals auf den Flugplätzen um Marseille, Aix und Toulon. Bei meinen Bekannten sah ich, wie alles sich in größter Erregung befand. Die ganze Nacht wanderten die mächtigen Lichtkegel der Scheinwerfer der Küstenforts und Kriegsschiffe über das Meer und den Himmel. Die Flotte befand sich in dauernder Alarmbereitschaft, der Landurlaub war gesperrt.
Es war jetzt, im März 1941, natürlich eine völlig andere Stimmung an der Küste zwischen Marseille und Toulon als im Sommer 1939. Im August 1939 hatte man uns antifaschistischen Emigranten nicht geglaubt, dass Hitler zu allem bereit sei. Sogar im Sommer 1940, nach der Niederlage, hielten viele Franzosen noch einen Kompromiss mit Hitler für nicht unmöglich. Jetzt – 1941 – aber sahen alle ein, dass dieser sogenannte Waffenstillstand nur eine Maske war, dass mit Hitler ein Friede in einem freien Frankreich völlig ausgeschlossen war.

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