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Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne


Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne

Gelesen von Axel Grube

von: Friedrich Nietzsche, Axel Grube, Detlef Klepsch

CHF 5.50

Verlag: Onomato
Format: MP3 (in ZIP-Archiv)
Veröffentl.: 15.11.2019
ISBN/EAN: 4064066251758
Sprache: deutsch

Dieses Hörbuch erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

"Warum überhaupt Wahrheit ?"– wenn, wie Nietzsche in diesem Stück aus den ›Nachgelassenen Schriften‹ betont, der Intellekt "als ein Mittel zur Erhaltung des Individuums, (…) seine Hauptkräfte in der Verstellung [entfaltet]". Auch die Sprache als vermeintliche Erfassung der Dinge beschreibt Nietzsche als vitale Illussion und ein "bewegliches Heer von Metaphern". Nebenher bereitet er hiermit die bahnbrechende Sprachkritik Wittgensteins vor.
Aber gleichwohl beschreibt Nietzsche auch einen "Trieb zur Wahrheit". Und wenn er einerseits die Frage nach dem ›Warum von Wahrheit‹, mit dem alten Sassaniden-Motiv "Nichts ist wahr; alles ist erlaubt" auf die Spitze treibt, deutet er dabei nicht nur den Bezug von ›etwas wie Wahrheit‹ zu einer ethischen Dimension an. Mit Begriffen wie ›Wahrhaftigkeit‹, ›Redlichkeit‹ und ›Rechtschaffenheit‹ verbindet er später ›Wahrheit‹ mit durchaus unmittelbar erfahrbaren, vor allem auch auch physiologischen Momenten der Gestik und Mimik: "Man lügt wohl mit dem Munde, aber mit dem Maule dass man dabei macht, sagt man doch noch die Wahrheit."
Mit dieser erfahrbaren, offenen aber stets auch ethischen Musikalität gibt er sich als ein Bekenner von Wahrheit und ebenso – "im aussermoralischen Sinne" – als Moralist zu erkennen: "Was ist mir Gutherzigkeit, Feinheit und Genie, wenn der Mensch dieser Tugenden schlaffe Gefühle im Glauben und Urteilen bei sich duldet, wenn das Verlangen nach Gewissheit ihm nicht als die innerste Begierde und tiefste Not gilt – … inmitten der ganzen wundervollen Ungewißheit und Vieldeutigkeit des Daseins stehen und nicht fragen ...... das ist es was ich als verächtlich empfinde." "die Leidenschaft für das trotz aller Rücksichten "Wahre" ist die höchste – und darum seltenste bisher!"
Friedrich Wilhelm Nietzsche, geboren am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Leipzig als Sohn einer protestantischen Pfarrersfamilie, ist der wohl einflussreichste Philosoph der jüngeren Zeit. Bis heute erscheint sein unsystematisch-aphoristisches und somit auch teilweise widersprüchliches Denken als Herausforderung zu eigener Reflexion.
Nach einem Studium der Philologie und früher Berufung als Professor in Basel wandte sich Nietzsche bald schon einem freien Leben als Schriftsteller und Philosoph zu. Häufig auf Reisen, immer auf der Suche nach dem für seine Krankheits- und Gemütsverfassung idealen Ort, verfasste er, ausgehend von einer Kritik der Moral, Religion und Philosophie, ein Werk hoher Sprachkunst mit bis heute herausfordernden, streitbaren und offenen Motiven.
Zu Beginn des Jahres 1889 erlitt Nietzsche in Turin einen geistigen Zusammenbruch. Nach einer kurzen Zeit in einer psychiatrischen Klinik in Jena, lebte er noch etwa zehn Jahre in fortschreitender geistiger Umnachtung und Demenz in der Betreuung durch die Mutter, später der Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche – bis zum Tod am 25. August 1900.

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